Flumsi-Action

Am 25. September war es wieder so weit, die zweitägige Jugireise startete auf dem Bahnhof Oberi. Da kein Materialtransport geplant wurde, hatten die Teilnehmer recht grosse Rucksäcke dabei. Nach einer kurzen Info durch den Jugileiter wurden die Eltern zurück gelassen und mit dem Zug ging es nach Flums. Bis auf den Umstand, dass ein Schlafsack verschwand, verlief alles nach Plan.
Im Bus erklärte der Chauffeur zu Beginn, dass er nicht wisse, wann der Bus wirklich in den Flumserbergen eintreffen werden, da noch eine Alpabfahrt im Gange sein. Und wirklich, unterwegs gabs noch einen längeren Halt, um die Kühe passieren zu lassen. Während Dave mit den Jüngsten sich gleich von der Bushaltestelle zum Pfadihaus aufmachte, holte Harry mit dem Rest der Gruppe noch die Verpflegung ab.

Mit der Zimmeraufteilung konnte auch alles überschüssige Material deponiert werden und nach der Stärkung waren alle bereit für die Wanderung. Da sich zwei Knaben als sehr effektive Bremser herausstellten (nein, es waren nicht die jüngsten zwei Teilnehmer!), begannen Dave und Harry die möglichen Varianten abzuschätzen.
Sollte das Bad im See für eine sicher rechtzeitige Ankunft beim Chrüz gestrichen werden? Die «Wanderleistung» wurde zum Glück besser und bei der entscheidenden Abzweigung war klar, dass genügend Zeit zum Baden im Grosssee bleiben würde.Kaum angekommen, waren auch schon die ersten Jugendriegler im Wasser!

Auf demm Weg zurück hemmten Heidelbeeren das Vorwärtskommen. Die Zeitberechnung ging trotzdem gut auf und alle erreichten die Bergstation Chrüz, wo eine lange Kolonne vor dem Eingang stand. Der Grund war klar! Bei so schönem Wetter wollten alle mit der Rodelbahn ins Tal sausen.
Harry übernahm das Anstehen und so war es für die Jungs nicht so langweilig. Die rasante Talfahrt wurde durch «Schleicher» zu einem «stopp an go»-Erlebnis! Vor dem ersten Jugi-Bob schafften es einige wirklich unterwegs still zu stehen und das minutenlang!

Der Abstieg zum Haus war schnell absolviert und da wartete auch schon Marion als 3. Leiterin. Wesentlich überraschender war jedoch der hinter dem Haus liegenden Schlafsack, denn im Gegensatz zum verlorenen Exemplar war dieser neu! Während sich die Knaben im Haus mit Spielen oder Comics die Zeit vertrieben bereitete das Leitungsteam das traditionelle Jugireise-Nachtessen zu. Wie üblich wurde der Salat annähernd vertilgt und von den Spaghetti blieb, bis auf das Notfallpack, auch nichts übrig.
Ohne Widerspruch gingen die Jungs um 9 Uhr in die Schlafsäcke und um 10 war schon absolute Stille im Haus.

Um 6 Uhr war geschäftiges Treiben aus dem Zimmer der Jüngsten zu hören. Also machte sich Harry auf, um zu schauen was da los war.
Er hat ja schon einiges erlebt. Nur nicht, dass die Knaben um diese Zeit mit perfekt gepacktem Rucksack, Materialsack (der im Haus bleibt), wieder hoch geklappten Matratzen abmarschbereit dastanden! Da war der Leiter wohl selbst schuld, denn er hatte am Abend gesagt, dass es am Morgen sehr schnell gehen müsse.

Eine Stunde später galt es dann tatsächlich ernst. Nach dem Frühstück machten alle gut mit. Schon um 9 Uhr stand die Jugi bei der Gondelbahn und wenig später beim Kletterturm.

Nach der Instruktion über die Sicherheits-Karabiner konnten sich die Knaben auf den verschiedenen Hindernissen von leicht bis sehr schwer selber bewegen. Auch die kürzesten zwei entschieden selber wo sie durch wollten. Einzig beim Umhängen der Sicherungen waren sie teilweise zu klein und brauchten Unterstützung.
So stand dann ein Leiter auch auf der Plattform 15m über Boden und durfte sich von da abseilen!

Entgegen den Wettervorhersagen zog schon früh Bewölkung auf und nach Mittag begann es zu regnen. Daher war das Essen unter dem Turm nicht mehr so angenehm. Dass die Gruppe trotz dem Regen wieder zum Haus wandern musste - man hätte ja mit der Seilbahn wieder runterfahren können - löste nicht bei allen Begeisterung aus.
Zum Glück hörte es mit der Zeit wieder auf zu Regnen und als sie aus dem Wald kamen, standen sie wieder beim Chrüz. Eine weitere Rodelfahrt wäre ja schon toll gewesen, aber die Leiter hatten ja gesagt, dass es zu Fuss zum Haus zurück gehe!
Die Erklärung von Harry, dass er sicher nicht grundlos mit einer Gruppe im Regen herumlatsche und es mit dem Rodel in die Tiefe gehe, wurde von allen begrüsst. Ein Blick auf die Uhr zeigte halb Zwei an. Durch das «tolle» Wetter standen keine Leute an und so würde die Gruppe gegen zwei Uhr bei der Talstation sein. Somit stellte sich dem Leiterteam die Frage, wie die Zeit bis zur Rückreise mit dem Bus überbrückt werden könnte.

An der Talstation wurden den Jungs zwei Vorschläge unterbreitet; Abstieg zum Haus und Spielen auf der Wiese oder ohne Rucksack nochmals zum Chrüz hochsteigen mit anschliessender Abfahrt! Bis auf zwei waren alle von der Zusatzwanderung begeistert oder war es eher die Zusatzrodelfahrt?
Die beiden Knaben blieben mit Marion bei der Talstation und die Motivation beim Rest war dementsprechend. Nach 40 Minuten standen alle schon wieder bei der Bergstation! Wie schon bei der vorherigen Fahrt hatte es sehr wenig andere Leute und so stand einer ungehinderten Talfahrt nichts im Wege.

Die Wanderung zum Haus war wieder recht einfach. Nun musste nur noch das zurück gelassene Material umgepackt werden und schon waren alle bereit für die Rückfahrt. Mit dem Bus gings dieses Mal nach Sargans und von da mit dem Zug zurück nach Oberi, wo die Gruppe pünktlich bei den wartenden Eltern eintraf. So war eine abwechslungsreiche Jugireise wieder beendet und die Eltern konnten die müden Knaben wieder nach Hause nehmen.

Für das Leitungsteam mit Dave, Marion und Harry war es ebenfalls eine tolle Reise, da die Jungs gut mitmachten. Wieder überrascht hatten die beiden jüngsten Teilnehmer. Sie zeigten sich sehr selbständig und brauchten keine spezielle Unterstützung über das Wochenende.Das zeigt, die Teilnahme an der Jugireise ist wirklich für jeden Jugendriegler möglich